Mittwoch, Februar 29, 2012

Backrezept zu Purim - HAMANTASCHEN




B"H
 
Am 08.03. bzw. am 09.03.  feiern wir PURIM und hier vorab schon einmal ein Backrezept für die traditionellen HAMANTASCHEN:

1 kg Zucker

2 kg Margarine / Mazola

10 grosse Eier

1 Teelöffel Vanille

Alles gut durchrühren und dann 3 kg Mehl hinzufügen.

Füllungen: Dattelcreme, Mohn, Käse, Schokolade, Marmelade oder Nussfüllung, etc.



Gutes Gelingen !!!

Geheimtipp: Auf einer haredischen (ultra - orthodoxen) Site las ich gerade, dass der neueste "Schrei" Hamantaschen mit Rosinen - Mandel - Füllungen sind. Aber eigentlich sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Nichts als HAMANTASCHEN

B"H

Purim Vorbereitungen in Jerusalem



Frisch vom Blech: Hamantaschen (Ozne'i Haman) in der "Natural Choice Bakery" in Nachlaot / Jerusalem





Hamantaschen im Machane Yehudah Markt



Hamantaschen mit Mohnfüllung



Süssigkeiten für Purim / Machane Yehudah Market



Mishloach Manot - Purim Geschenke. Eine wichtige Mitzwah an Purim ist es, Geschenke (vornehmlich Essen) zu verteilen.

Photos: Miriam Woelke

Montag, Februar 27, 2012

Purim in Chassidut Dushinsky (Jerusalem)



Mehr zur chassidischen Gruppe DUSHINSKY

Amalek und Haman

B"H  

Am Mittwoch abend der nächsten Woche beginnt in diesem Jahr PURIM !

Die Purim Story findet ihre ursprüngliche Wurzel im Krieg zwischen Amalek und Israel. Amalek war der Enkel des Esav (Sohn Yaakovs) und er war es, der die in der Wüste wandernden Israeliten grundlos angriff und ausrotten wollte.

Dieser Schabbat vor Purim ist "Schabbat Zachor", an welchem wir neben der regulären Thora Parasha (Tetzaveh) ebenso die Parashat Zachor (Deuteronomy - Sefer Devarim , 25:17 - 19) lesen. Die Parashat Zachor handelt von dem Angriff Amaleks. G - tt trägt den Juden auf, sich stets bis in alle Ewigkeiten daran zu erinnern, was Amalek ihnen antun wollte. Nicht immer zeigt sich Amalek unter gerade diesem Namen, sondern er kann genauso in Gestalt eines Hitler oder anderen Judenhassers auftreten. Genauso aber nennen wir die "Yetzer HaRah - negative Seite in uns" nicht selten Amalek. Somit kann der Amalek in uns selbst unser Feind sein, indem wir uns von der Thora abwenden, anfangen sie selbst zu interprätieren und für unsere Zwecke ausnutzen oder sie gleich ganz ignorieren. Schon der Gaon aus Vilna kommentierte im 18. Jahrhundert, dass der entscheidende Kampf der Juden vor der Ankunft des Meschiach der Kampf innerhalb des Judentum selbst sein wird und nicht der Krieg gegen Ishamel (die Araber). Siehe hierzu als Quelle den Kommentar des Gaon von Vilna zum "Sefer De'Zniuta (Teil des Zohar).

434 Jahre später regierte König Shaul (Sha'ul HaMelech). Sha'ul ben Kish vom Stamm Benjamin war ein Vorfahre von Esther und Mordechai. "Nur" zehn Generationen trennten sie voneinander.

394 Jahre nachdem die Israeliten den Jordan überquerten, beautragte der Prophet Samuel (Shmuel HaNavi) den Sha'ul die Amalekiter anzugreifen und sie ein für allemal auszulöschen. Shmuel HaNavi diente hier als Medium, denn G - tt gab den eigentlichen Befehl. König Sha'ul jedoch liess den König der Amalekiter, Aggag, am Leben und verstiess so gegen G - ttes Willen. Letztendlich brachte Shmuel den Aggag um (siehe Sefer Shmuel 15:17), doch Aggag hatte Zeit, einen Nachkommen zu zeugen. 520 Jahre später finden wir einen seiner Nachkommen in Haman.

Die Moral von der Geschichte: Oft meinen wir, etwas nicht zu können oder halten ein G - ttesgebot für absurd. Die Frage ist, ob wir wie G - tt das Gesamtbild sehen ? Wissen wir, was unser Handeln in 20, 50, 100, 500 oder 1000 Jahren für Auswirkungen haben wird ? Die Antwort lautet, dass wir es nicht wissen, doch allein G - tt kennt das Gesamtbild.

 Die Gemara (rabbinische Diskussionen) stellt im Talmud Traktat Chullin 139b die Frage, wo wir in der Thora einen Hinweis auf Haman und dessen Schicksal finden. Ebenso fragt die gleiche Gemara, wo in der Thora wir einen Hinweis auf Moshes, Esthers und Mordechais Zukunft / Rolle finden. Hier aber vorerst eine Antwort zur Frage auf Haman !

 Im Buch Genesis (Sefer Bereschit) 3:11 fragt G - tt den Adam (HaRishon) woher dieser weiß, dass er nackt ist. Ob er vom Baum des Wissens (Etz HaDa'at) gegessen habe ? "Vom Baum - HaMin HaEtz" - Der Maharal von Prag kommentierte dazu, dass es der "Baum des Wissens" war, der den Tod in die Welt brachte. Vor dem Vergehen des Adam gab es keinerlei Tod und ursprünglich sollten Adam und Eva (Chava) ewig leben.

Genauso wie der Baum den Tod in die Welt brachte, so wollte Haman den Tod über die Juden bringen. Aus diesem Zusammenhang ersehen wir eine Verbindung zu Haman in der Thora. Mag sein, dass hierbei auch die Buchstaben (HaMin ähnelt Haman) eine Rolle spielen, aber so tief habe ich die Kommentare noch nicht ergründet.
________________________ 

Quelle u.a.: 

PURIM: Season of Miracles 
Von Rabbi Zechariah Fendel 

Talmud Traktat Chullin 39b mit Kommentaren

Blick in einen KOSCHEREN Bus

B"H

Auf meiner Fahrt nach Jerusalem heute früh überholte unser UNKOSCHERER Egged Bus den KOSCHEREN Bus einer privaten Busgesellschaft. Im koscheren Bus befanden sich Haredim (ultra – orthodoxe Juden), wo die Frauen im hinteren Teil des Busses sassen und die Männer vorn. 

Meine Photos sind in der Eile nicht so toll gelungen, doch geniesst die kurze Szene.:-)


Frauen hinten.



Männer vorn.

Copyright / Photos: Miriam Woelke

Sonntag, Februar 26, 2012

Aufs Wesentliche konzentrieren

B”H  

Oft stellen mir Blogleser Fragen, die ziemlich tief in die jüdische Kabbalah oder den Talmud gehen. Nichtjüdische Leser ziehen bei der Fragestellung zusätzlich ihre christlichen Ideen herbei, was im Bezug auf das Judentum völlig unangebracht ist. Judentum und Christentum sind zwei vollkommen unterschiedliche Religionen. 

Ob Jude oder nicht, ich halte es immer so, den Leuten zu vermitteln, dass zuerst das Grundwissen angeeignet werden muss bevor zu tieferen Themen übergegangen wird. Ich kann nicht die schwersten jüdischen Glaubenskonzepte lernen, wenn ich nicht weiss, was dahintersteht. Viele Themen tue ich mir selber kaum an, denn sie interessieren mich wenig bis gar nicht. 

So, zum Beispiel, die heutige Frage nach “Sche’ol”, was viele Christen offenbar als “Fegefeuer” interpretieren. Dabei geht es bei dem talmudischen Konzept um eine Art Reinigungsprozess der jüdischen Seele. Ein Prozess, der auf ganz unterschiedliche Art und Weise stattfinden kann und nichts mit Hölle oder Grab zu tun hat. Ich weiss, dass Sche’ol im Talmud angesprochen wird. Metaphorisch und ansonsten beschäftige ich mich mit dem Thema ganz selten einmal. Als ich googelte, stiess ich dann auch lediglich auf seltsame christliche Sites mit ebenso seltsamen Auslegungen. 

Aus diesem Grund warne ich davor, sich in blindlingsThemen zu stürzen, die ein langjähriges Studium und ausführliches Basiswissen voraussetzen. Wieso können die Leute nicht ganz normal mit Grundkenntnissen beginnen ?

Nach Purim kommt Pessach

B”H 

Vorhin beim Einkaufen ist es mir eingefallen: Nächste Woche ist Purim und was bedeutet das ? Dass genau einen Monat später Pessach (Passover) beginnt. Eine richtige jüdische Hausfrau fängt spätestens nach Purim mit dem Reinemachen für Pessach an. Strategisch wird sich durch die einzelnen Wohnräume geputzt. Angefangen beim Schlafzimmer der Eltern. 

Als ich vorhin einkaufen war, sah ich, dass der Supermarkt Nudeln im Sonderangebot führte und normalerweise schlage ich da immer zu. Diesmal nicht, denn mein Nudeldepot daheim im Schrank muss bis Pessach aufgegessen werden. Nudeln und Reis habe ich im Überfluß und da beides CHAMETZ (an Pessach verboten) ist, muss ich zwangsläufig mein Vorratslager abarbeiten. 

Anmerkung: Aschkenasische Juden essen keinen Reis an Pessach ! Gewisse sephardische Gruppen schon, doch nicht alle !

Samstag, Februar 25, 2012

Sifra d'Zniuta: Mitteilung von Gedanken


Mein stolzer Besitz: Eine "Sifra d'Zniuta" Ausgabe mit Kommentaren vom VILNA GAON sowie dem YEDID NEFESH

Photo: Miriam Woelke
B"H

"Sifra d'Zniuta" ist ein Teil des kabbalistischen Buch ZOHAR und kommentiert jene Thoralesung, die gerade an diesem gerade ausgeklungenen Schabbat in den Synagogen gelesen wurde: Parashat Terumah.

Es wird gesagt, dass das Buch Gedanken offenbart. Ein menschlicher Gedanke wird stets anhand von Sprache oder Schrift ausgedrückt. G – tt hingegen brachte Seine "Gedanken" anhand der Erschaffung des Universums und jeglichen Seins zum Ausdruck. Beispiel: Bei der Erschaffung selbst und Seinem "Ausspruch" – Es werde Licht – machte G – tt Seinen Willen publik. Bedeutet, für uns erkennbar.

Anmerkung"G – tt sagt oder spricht" – Diese Aussagen sind nichts weiter al seine Metapher, denn G – tt sprach die Sätze während des Erschaffungsprozesses niemals aus.



Auf alle Fälle werde ich immer wieder einmal Inhalte aus dem Buch in den Blog stellen !

Yedid Nefesh

B"H 

YEDID NEFESH, ein Lied gesungen in den Synagogen zwischen dem Mincha (Nachmittagsgebet) und der Kabbalat Schabbat am Freitag abend. Warum nicht einmal die neue Woche mit dieser tollen Melodie aus dem Video einleiten ?

Kabbalistische Meditation

B"H

Lasse Deine Gedanken eine Minute lang zurückschweifen, eine Stunde, einen Monat …
Bis Du zu dem Level kommst, an dem Du Deine Gedanken bis in eine Ewigkeit zurückgleiten läßt.

Danach kannst Du die Übung mit der Zukunft wiederholen. Eine Minute in die Zukunft meditieren, eine Stunde, etc.


Leider ist mir die Herkunft dieser meditativen Übung entfallen, doch kann es sein, dass sie aus dem kabbalistischen Buch "Sefer Yetzirah - Book of Creation" stammt.

Freitag, Februar 24, 2012

Die haredische (ultra - orthodoxe) Welt in dieser Woche


Wichtigstes Thema: Ein geradezu historisches Treffen zwischen dem Belzer und Satmarer Rebben in Israel.

Parashat Terumah - פרשת תרומה


Das Mischkan / Tabernakel.

Photo aus der ARTSCROLL RASCHI Kommentar: Miriam Woelke


B"H


Die Thoralesung für diesen Schabbat


Mit der Parashat Terumah gelangen wir an den Punkt, an dem G - tt Moshe die genauen Details zum Bau des Tabernakels (Mischkan) gibt. Da wird das Material genannt und wie die einzelnen Bauteile bzw. Gegenstände (Kelim) auszusehen haben. Gleichzeitig gelangt so manch einer von uns damit an den Punkt, diese Details nur zu überfliegen, denn was interessiert es mich, ob ein Teil des Mischkan aus dem Holz oder jenem Holz entstand. Befasst man sich dagegen ausgiebig mit den Kommentaren zu dieser Thoralesung, dann kommt Erstaunliches zum Vorschein. Besonders sticht einmal wieder mehr die Kabbalah hervor, welche den einzelnen Bauteilen mystische Bedeutung beimisst. 

Gleich zu Beginn der Parashat Terumah beauftragt G - d Moshe, unterhalb den Israeliten eine "Terumah" durchzuführen. Das Wort TERUMAH wird im heutigen Sprachgebrauch mit SPENDE übersetzt, doch ist in der Thora eine "Opfergabe" gemeint. Jeder Israelit kann zum Bau des Mischkans beitragen, indem er eine Spende gibt. Die Chassidut Ruzhin in ihrem Buch "Ner Israel" hält einen erstaunlichen Kommentar dazu bereit. Zuerst jedoch muß angemerkt werden, dass die Mehrheit der Kommentatoren der Meinung sind, dass das Mischkan NACH dem Vergehen mit dem Goldenen Kalb (Egel HaZahav) gebaut wurde und nicht vorher, wie die Thora vielleicht reihenfolgemässig verlauten läßt. Nicht immer hält sich die Thora an historische Reihenfolgen und Abläufe und einiges mag später gelesen werden, was eigentlich vorher stattfand. Zum Beispiel lesen wir die Parashat Ki Tisa, welche vom Bau des Goldenen Kalbes handelt, bisher noch nicht, aber dennoch wird in dieser Parasha schon das Mischkan gebaut. 

Reihenfolgemässig jedoch war das Goldene Kalb schon halbe Vergangenheit, aber da die Israeliten schwer gesündigt hatten, indem sie in den Götzendienst zurückverfielen, mußte ein Tikun (Reparatur der Seele) her. Kabbalistische Autoren sehen daher den Bau des Mischkan als eine Seelenreparatur für das Volk Israel. Zusätzlich repräsentieren die einzelnen Bauteile gleichzeitig die Erschaffung der Welt durch G - tt. Das Tabernakel (Mischkan) ist in sich eine eigene Welt. Das Dach steht für die Erschaffung des Himmels etc. 

Aber zurück zum Kommentar des Ner Israel (Rabbi Israel von Ruzhin) zur Terumah (Opfergabe). G - tt beauftragte Moshe, den Israeliten eine Opfergabe abzuverlange, welche durchaus freiwillig war. Zumindest war die Höhe der Gabe individuell selbst zu bestimmen. Einer gab mehr, der andere konnte nur wenig geben. Aber nicht die Summe zählte, sondern die Höhe der Bereitschaft jedes Einzelnen. Mit welchen Gefühlen G - tt gegenüber gab er etwas ? 

G - tt legte so hohen Wert auf den freien Willen jedes Menschen. Außerdem drückt die Terumah (Opfergabe) auch eine Art Teshuva (Umkehr zu G - tt) aus. Es ist eine Mitzwah (Thoragebot), anderen Leuten zu helfen und zu geben. Im Hebräischen nennen wir diese Gabe an Bedürftige auch Zedakah. Jeder dieser Gaben kommt gleichzeitig einer persönlichen Annäherung an G - tt gleich. Oder in anderen Worten, anhand der Erfüllung von Thorageboten kommen wir G - tt näher. Selbstverständlich geschieht dies auch durch das Gebet, doch besteht das Judentum auch aus Taten. 

G - tt sagte, dass Er in dem Mischkan in ihnen (den Israeliten) "wohnen" wollte. Wie immer ist diese Aussage nicht wörtlich zu verstehen, sondern metaphorisch. G - tt lebt nirgendwo, denn Er ist und bleibt für unseren menschlichen Verstand unbegreifbar. Was Er allerdings tat war, uns die Thora in menschlicher Sprache zu geben, damit wir imstande sind, sie einigermassen zu begreifen. Daher erfolgen manchmal geradezu menschliche Charakterbeschreibungen G - ttes. 

G - tt sagte, dass Er inmitten von ihnen (den Israeliten) leben wolle. Der große spanische Kabbalist, Rabbi Yosef Gikatilla (1248 - ca. 1305), kommentiert hierzu in seinem Buch "Shaarei Ora", dass G - tt nicht sagte, Er wolle in der unseren unteren Welt leben, sondern innerhalb der Israeliten. Diese Aussage steht als Beweis dafür, dass G - tt immer in unserer (den Juden) Mitte weilt. Niemals sind wir allein, was uns alle bisherigen Diasporas bewiesen. Egal, wo sich die Juden befinden, G - tt lebt immer unter ihnen. 

Der derzeitige Rebbe der chassidischen Gruppe Slonim, Rabbi Shmuel Bozorowsky, sowie der Thorakommentator Rabbi Moshe Alschich kommentieren, dass G - tt nicht nur innerhalb der Israeliten in dem Mischkan lebt, sondern genauso in jedem Einzelnen von uns selbst. Jeder Jude sollte durch die Einhaltung der Thora zum wandelnden Mischkan werden. 

 Aber nicht nur als eigene Seelenreparatur diente das Mischkan. Der Bau allein und der Opferdienst führten laut der Chassidut zu einer absoluten Devekut, Vereinigung mit G - tt. Sobald ich etwas für G - tt tue, kommt automatisch die Lust auf, mehr zu tun. 

Es gibt Hunderte von Themen, auf die man in der Parashat Terumah eingehen sollte. Ich entschloß mich für die Cheruvim (Kerubim), welche vor allem in kabbalistischer Literatur eine immense Bedeutung haben. Der Talmud Traktat Bava Batra 99a sowie der Thorakommentator Onkelos sehen die Cheruvim als Engel in Kindergestalt. Nicht immer sind sie die braven lieblichen Engel, denn stehen sie doch auch als Wächter vor dem Eingangstor zum Paradies (Gan Eden). Und wer dort ankommen sollte, der kann genauso von ihnen zerstört bzw. nicht eingelassen werden. 

Auch hier bin ich wieder gezwungen, darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Metapher handelt. Das Paradies ist kein irdischer Ort, an dessen Tor man steht und anklopft. Viemehr handelt es sich um einen Seelenzustand. Nach dem Tode steigt die Seele auf und bekommt ihren endgültigen Platz von G - tt in der Seelenwelt zugewiesen. Entweder näher an Ihm oder weiter weg. Je nach dem Leben, welches man auf Erden führte. 

Ein weiblicher und ein männlicher Cheruv standen jeweils auf dem Aron HaKodesh, der Bundeslade. Sie waren aus purem Gold und spannten ihre Flügel über die Lade. Sobald sie sich gegenüberstanden und ansahen, war das ein Zeichen dafür, dass die Juden G - ttes Gebote erfüllten und eins mit Ihm waren. Sahen sie dagegen aneinander vorbei, so zeigte dies das Gegenteil an. Die Juden hielten sich nicht an die Thora und G - tt zog seine Schechinah (Anwesenheit) etwas zurück (siehe die Kommentatoren Raschbam sowie den Maharscha). Insgesamt waren die beiden Cheruvim ein Ausdruck für G - ttes Verhältnis zu Israel, welches übrigens auch im Schir HaSchirim zum Ausdruck kommt. Schir HaSchirim scheint in den deutschen jüdischen Gemeinden nicht gerade besonders existent zu sein, denn ich habe es nie im Sidur (Gebetbuch) gefunden. In Israel dagegen liest man es vor dem eigentlichen Abendgebet (Maariv) am Erev Schabbat (Freitag Abend). 

Wie bekannt verschwand mit der Zerstörung des Ersten Tempels auch die Bundeslade und damit die Cheruvim. Über den Aufenthaltsort der Lade wird auch im Talmud Yoma spekuliert, aber Genaues scheint niemand zu wissen. Einmal las ich in einer Gemara (rabbinische Diskussionen im Talmud), dass erst G - tt uns die Lade wieder zeigen wird. Manchmal im Leben kann es geschehen, dass wir vor etwas stehen und es dennoch nicht sehen. So erginge es uns auch heute mit der Bundeslade.


Und was tun wir heute ohne Mischkan oder Tempel ?

Natürlich weiterhin beten und die Mitzwot erfüllen, soweit dies eben ohne Tempel und Cohanim (Tempelpriester) möglich ist. Momentan sind wir nur in der Lage, ca. 70 der 613 Thoramitzwot auszuführen, da sich halt die meisten von ihnen auf den Tempel beziehen. 

Und warum erklärt uns die Thora jedes noch so kleine Detail des Mischkans ?
Damit wir uns an Details gewöhnen, denn nur wenn wir die Mitzwot aus dem Detail heraus erfüllen, tun wir auch das Richtige. Niemand sollte alles auf die leichte Schulter nehmen, sondern sich an die Halacha halten.

"Schabbat Schalom und einen guten, erfolgreichen und gesunden neuen Monat Adar" an alle Leser !


Die Menorah

Photo aus dem ARTSCROLL RASCHI Kommentar: Miriam Woelke


Links:


Mittwoch, Februar 22, 2012

Rettet FELDHEIM Israel !

B"H 

Eine der größten Verleger jüdisch – religiöser Bücher, FELDHEIM (Israel), steht offenbar kurz vor dem Zusammenbruch. Die haredische (ultra – orthodoxe) News Site "Be'Chadre'i HaCharedim" berichtete als erstes von dem möglichen Konkurs des israelischen Zweiges des FELDHEIM Verlages. Kommentatoren zum Artikel berichteten von einem 15 Mio Schekel Schuldenberg (mehr als 3 Mio Euro). Andere behaupten sogar, FELDHEIM habe noch viel höhere Schulden.

Wer in Deutschland FELDHEIM vielleicht nicht kennt: Der Verlag ist weltweit bekannt und veröffentlich Bücher im jüdisch – orthodoxen Sinne. Fast immer in englischer Sprache mit hervorragenden Kommentarsammlungen und Erklärungen.

Viele Rabbiner und Autoren zeigen ihre für Unterstützung FELDHEIM



Ohne FELDHEIM wären Tausende Bücher niemals veröffentlicht worden.

Wenn ich einen möglichen Bankrottgrund nennen darf: Für mich persönlich waren FELDHEIM Bücher immer etwas teuer. Zwar sind sie brilliant gemacht, aber sie haben ihren stolzen Preis. Sobald mein Hebräisch fliessend war, kaufte ich mir Bücher israelischer Verlage, die da wesentlich billiger zu haben sind. Wer als Yeshiva Student kann sich schon FELDHEIM Bücher leisten, die da oft Hunderte von Schekel kosten ?

Rosh Chodesh ADAR

B"H
 

Heute (Mittwoch) abend, Donnerstag und Freitag feiern wir den Beginn des jüdischen Monat Adar.

Adar ist der 12. und freudenreichste Monat im jüdischen Kalender. FREUDE ist das Symbol des Adar. Freude, G - tt dienen zu dürfen und die Freude darüber, dass G - tt Wunder für die Juden vollbrachte, wie an Purim und Pessach, zum Beispiel. Siehe dazu das Chabad - Buch Sha'arei HaMoadim. 


Laut dem kabbalistischen Buch Sefer Yetzirah (The Book of Creation) repräsentiert jeder jüdische Monat einen bestimmten Buchstaben, ein Sternzeichen, einen israelitischen Stamm, ein Organ und einen menschlichen Sinn:

- Der Buchstabe des Adar ist das KUF ק

- Das Sternzeichen ist der Fisch

- Der Stamm ist Naftali

- Der Sinn ist das Lachen

- Das Organ ist die Milz

Der 7. Adar (1. März) ist das Geburts - sowie Sterbedatum von Moshe.


In knapp zwei Wochen schon feiern wir Purim und hier vorab die genauen Zeitangaben: 


Ta'anit Esther - Fastentag der Esther: 7. März (13. Adar).

Purim: 8. März (14. Adar) gefolgt von Schuschan Purim (in Städten mit einer Stadtmauer aus der Zeit des Yehoshua bin Nun wie Jerusalem oder Tiberias) am 9. März (15. Adar) 2012.

Chodesh Tov - חודש טוב - Einen guten, gesunden und erfolgreichen Monat Adar !

Montag, Februar 20, 2012

Purim: Warum wollte G – tt die Juden bestrafen ?

B"H 

Am Abend des 7. März 2012 beginnt PURIM und hier vorab Informationen, die vielleicht nicht überall nachzulesen sind. 

PURIM wird in diesen Wochen mein grosses Thema sein ! 


In der Gemara (rabbinischen Diskussion) des Talmud Traktat Megillah 12a kommt eine interessante Frage auf: Die Schüler des talmudischen Rabbi Schimon bar Yochai interpretierten, dass die Juden im einstigen babylonischen Exil (nach der Zerstörung des Ersten Jerusalemer Tempels durch die Babylonier) deswegen von der Vernichtung bedroht wurden, weil sie am Bankett des König Achashverosh teilnahmen. 

Rabbi Schimon bar Yochai erwiderte die Frage: Falls das wirlich zutreffe, warum sollten dann die Juden außerhalb der Stadt Schuschan ebenso vernichtet werden und nicht nur diejenigen Juden, die tatsächlich aktiv am Bankett teilgenommen hatten ? 

Laut Rabbi Schimon bar Yochai ist der wahre Grund, warum G – tt die Juden dermaßen hart bestrafen wollte, dass sie sich vor einem Götzen(gott) des König Nevuchadnezzar verneigt hatten. Dieser Vorfall geschah noch zu Lebzeiten des Nevuchadnezzar. 

Rabbi Schimons Schüler konterten mit der Frage, warum die Juden dann letztendlich durch das Purim – Wunder doch noch gerettet worden sind. Rabbi Schimon gab zurück, dass die Juden den Götzen nicht anbeteten, sondern nur so taten als ob, weil sie eben Angst vor einer Bestrafung hatten. Daraufhin wurden sie Jahre später von G – tt mit gleicher Münze bestraft: G – tt tat auch nur so als ob, liess die Juden aber letztendlich siegen. 

Warum stellten die Schüler des Rabbi Schimon überhaupt die Frage ? Hätte es nicht sein können, dass die Juden Teschuva machen (zu G – tt umkehren) und sie deshalb von Ihm gerettet worden sind ? 

Der chassidische Rabbiner Zvi Elimelech von Dinov kommentierte bereits vor mehr als 150 Jahren, dass wenn eine Person sündigt und hinterher bereut und zu G – tt zurückfindet, die Art der Reue mit der Art des Vergehens in Verbindung stehen muss. Im Fall von PURIM fasteten die Juden drei Tage lang und kehrten damit zu G – tt zurück. Wenn G – tt sie deswegen strafen wollte, weil viele von ihnen am rauschenden Fest des Achashverosh teilgenommen hatten, dann wäre die Anzahl der drei Fastentage logisch: Sie aßen sich voll und als Reue fasteten sie. Das steht doch immerhin im Einklang. 

Wollte G – tt die Juden jedoch bestrafen weil, wie Rabbi Schimon bar Yochai meint, dass die Juden zu einem der Götzen des Vorgängers von Achashverosh, nämlich Nevuchadnezzar, verbeugten, so wäre das Fasten offenbar nicht ausreichend gewesen. Götzendienst und Fasten weisen keinerlei Verbindung auf. Aus diesem Grund akzeptierten die Schüler des Rabbi Schimon dessen Begründung nicht. 

In der Tat existieren hierzu zahlreiche unterschiedliche Kommentare. Unter anderem habe Haman zwei unterschiedliche Botschaften hinausgesandt, wonach die Juden außerhalb Schuschans gar nichts vom Todesurteil gewusst haben sollen. Die am meisten verbreitete Meinung ist, dass die Juden von G – tt bestraft werden sollten, weil sie das Thorastudium vernachlässigt hatten. Zu viel Assimilation war im Spiel und durch das Todesurteil des Haman herrschte plötzliche Einigkeit und man wurde sich seiner wahren Identität wieder bewusst. 

Link:

Natur in Tel Aviv

B"H

Der jüdische Monat Shevat bewegt sich allmählich dem Ende entgegen und schon an diesem Mittwoch abend beginnt der neue Monat des jüdischen Kalenders: ADAR. 

Der Adar wird geprägt durch FREUDE und ein Jeder sollte in diesem Monat Lebensfreude zeigen. Selbst dann, wenn ihm nicht immer danach zumute ist. 

Nach ein paar Tagen des absoluten Wintereinbruchs in Israel ist heute wieder eitler Sonnenschein angesagt. Heute morgen nahm ich die nachfolgenden Naturphotos in Tel Aviv auf. 
Viel Spaß beim Anschauen !






Copyright / Photos: Miriam Woelke

Sonntag, Februar 19, 2012

Schnee in Kiryat Arba & Hebron

B"H 

Alles redete vom etwaigen Schneefall in Jerusalem, doch wo es tatsächlich schneite war die Gegend südlich von Jerusalem. Eine Gegend namens “Gush Etzion” mit Orten wie Kiryat Arba sowie die unmittelbar angrenzende Nachbarstadt Hebron.

Hier ein paar Photos von den beiden schneebedeckten Orten:
 



Die Ma'arat HaMachpela in Hebron.

Alle Photos HIER !

Ab morgen (Montag) scheint wieder die Sonne bei 16 - 18 Grad Celsius ! 


Link:

Trip nach Hebron

"Kfar Hashashu'im" und die Purim - Werbung

B"H 

Kein Zweifel. Purim steht direkt vor der Tür. Woher ich das weiss ? Nicht nur vom Blick in den jüdischen Kalender, sondern meine Umwelt macht mir das anstehende jüdische Fest mehr als deutlich. Vor ein paar Tagen sah ich meine ersten Hamantaschen in diesem Jahr in einer Tel Aviver Bäckerei. Bei den Hamantaschen handelt es sich um die traditionelle Purim – Nascherei. Neben dem Essen aber ist Purim genau so im Tel Aviver Carmel Markt präsent, denn eine Menge Stände verkaufen Kinderkostüme.

Wer nicht in Israel lebt, der kennt bestimmt auch nicht die landesweite Spielzeug – und Schreibwarenkette "Kfar HaShashu'im". Die Ladenkette ist hierzulande extrem populär; ganz besonders wegen ihrer recht günstigen Preise.

"Kfar Shashashu'im" hat auch eine Facebook page und dort wird gerade Purim – Werbung für die ultra – orthodoxe Kundschaft betrieben. Man darf nicht vergessen, dass die Haredim (ultra – orthodoxe Juden) einen beträchtlichen Kundenanteil ausmachen und viel Geld in die Kassen bringen ! 

Jedenfalls regt sich die säkulere Kundschaft des "Kfar Hashashu'im" momentan mächtig über ein Werbeposter auf der Facebook Page des Unternehmens aus. "Kfar HaShashu’im" zeigt sich überrascht, denn niemand hatte den Aufruhr erwartet. Säkulere Kunden aber stören sich an einem Werbeposter, auf dem die Gesichter der Mädchen unkenntlich gemacht worden sind. Offenbar deshalb, weil in der haredischen Werbung kaum jemals eine Frau erscheint bzw. abgelichtet wird. An anderen Stellen erscheint das Poster mit allen Gesichtern.


Ich erinnere mich, dasselbe Poster schon im letzten Jahr gesehen zu haben. Und zwar machte "Kfar Hashashu’im" schon damals Werbung für Purimkostüme, in welcher keinerlei Mädchengesichter erschienen. In der haredischen Presse sowohl als auch in einer nationalreligiösen Wochenzeitung.


Falls mich jemand dazu befragt: Ich finde derlei Werbung mit herausgeschnippelten Gesichtern voll daneben.

Die sieben Weltwunder

B”H

Im Internet gefunden

A group of students were asked to list what they thought were the present "Seven Wonders of the World." Though there were some disagreements, the following received the most votes: 

1. Egypt's Great Pyramids 
2. Taj Mahal 
3. Grand Canyon 
4. Panama Canal 
5. Empire State Building 
6. St. Peter's Basilica 
7. China's Great Wall 

While gathering the votes, the teacher noted that one student had not finished her paper yet. So she asked the girl if she was having trouble with her list. The girl replied, "Yes, a little. I couldn't quite make up my mind because there were so many " The teacher said, "Well, tell us what you have, and maybe we can help." 

The girl hesitated, then read, "I think the 'Seven Wonders of the World' are: 

1. to see 
2. to hear 
3. to touch 
4. to taste 
5. to feel 
6. to laugh 
7. and to love." 

The room was so quiet you could have heard a pin drop. The things we overlook as simple and ordinary and that we take for granted are truly wondrous! A gentle reminder -- that the most precious things in life cannot be built by hand or bought by man.

Freitag, Februar 17, 2012

Rabbi Yehuda Ashlag zur Parashat Mischpatim


Tel Aviv, Februar 2012

Photo: Miriam Woelke
B”H

Rabbi Yehuda Ashlag (1885 – 1954), der berühmte neuzeitliche Kommentator des kabbalistischen Buches ZOHAR, kommentiert in eben jenem ZOHARKommentar “HaSulam”, dass G – tt die Juden als “Heiliges Volk – Am Kadosch” betrachtet und allein aus diesem Grund sollte jeder Jude nachdenken, was er tut, wenn er seinen Glaubensgenossen mit Schimpfwörtern versieht. Da die Juden G – tt “heilig” sind, besteht deren Aufgabe nicht darin, sich gegenseitig niederzumachen, sondern das Gegenteil ist der Fall. Leider aber sind auch Juden nur Menschen und nicht alles, was G – tt sich wünscht, ist Realität geworden. Jedenfalls noch nicht. 

Hinzufügen möchte ich, dass eine Halacha besteht, einen anderen Juden nicht mit einem Spitznamen zu versehen. Besonders dann nicht, wenn der Spitzname negativ ausfällt. 

Link:



Donnerstag, Februar 16, 2012

Der Empfang der Thora am Berg Sinai


Die drei Reiter


B"H


An diesem Schabbat wird in den Synagogen die Thoralesung "Mischpatim" gelesen. In dem Thoraabschnitt geht es, u.a, auch um die sechs Jahre, die ein Sklave bei einem Juden arbeitet und das im siebten Jahr die Freiheit winkt. Die Kabbalah sowie der Chassidismus sehen in den sechs Jahren der Seele noch viel tiefer gehende Bedeutungen: Nämlich die verschiedenen Etappen, welche eine Seele durchläuft. 

Auch der Baal Shem Tov beschäftigt sich in seinem Kommentar zur Parashat Mischpatim mit dem Thema der Seelenwanderungen:


Der Maggid von Mezritch bat den Baal Shem Tov ihm den Vers "Und dies sind die Urteile, welche Ich euch gebe" aus dem kabbalistischen Buch "Zohar" zu erklären. Der Baal Shem Tov sagte dem Maggid, dass er in den nahegelegenen Wald gehen soll, sich dort einige Stunden unter einen Baum an einem Bach setze und später zu ihm zurückkehre. Der Maggid tat wie ihm aufgetragen. 

Als er unter dem Baum saß, sah er einen Reiter kommen. Der Reiter stieg vom Pferd, setzte sich, aß und trank und setzte seinen Weg fort. Allerdings bemerkte er nicht, dass er seine Brieftasche verloren hatte. 

Danach kam ein zweiter Reiter, der sehr ärmlich ausschaute. Er fand die Brieftasche des Reiters, nahm sie an sich und ging. 

Danach kam ein dritter Reiter, der ebenfalls arm ausschaute. Er trank aus dem nahegelegenen Bach, legte sich hin und schlief ein. Da kam der erste Reiter zurück, der in der Zwischenzeit den Verlust seiner Brieftasche bemerkt hatte und fragte den dritten Reiter, ob er diese gesehen hat. Der Mann wußte nicht, von was der Reiter sprach. Daraufhin schlug ihn der Reiter zu Tode, weil er glaubte, dass der Mann ihn belüge. 

Der Maggid kehrte zum Hause des Baal Shem Tov zurück und berichtete ihm, was er gesehen hatte. Der Baal Shem Tov erklärte ihm Folgendes: 

Diese drei Personen waren allesamt Reinkarnationen aus einem früheren Leben. Der erste Reiter schuldete dem zweiten Reiter Geld. Genau die Summe, welche sich in der Brieftasche befand. Der dritte Mann war der Richter, der ein Fehlurteil sprach als er dem Reiter Recht gab, die Schuld nicht an den zweiten Reiter zahlen zu müssen. 

In diesem Leben zahlte der Reiter seine Schuld, der Richter bekam seine Strafe und der zweite Mann bekam sein Geld. Und dies ist, was der "Zohar" meint mit "Und dies sind die Urteile, welche Ich euch gebe". 

Weitere Links:

Bin ich eine Reinkarnation ?

Fragen an den Posek

Die Opferung des Yitzchak

Kain und Abel (Hevel)

Was trank Adam HaRishon ?

B"H

Das Buch "Sefer Seder HaDorot" lehrt, dass Adam HaRishon (Adam) sowie die nachfolgenden Generationen bis zu Noach (vor der Flut), ausschliesslich Wasser tranken. Der MAHARAL, Rabbi Yehudah Loew ben Bezalel von Prag (1520 - 1609), fügt jedoch hinzu, dass man damals neben dem Wasser auch Milch trank.

Mittwoch, Februar 15, 2012

17 neue Kaschrut - Experten in Polen

B”H 

Seit dem Holocaust wurden jetzt in Polen zum ersten Mal 17 neue Kaschrut - Experten (Maschgichim) ernannt. Ausgebildet in einem 3 – Tage – Seminar in Krakau unter der Anleitung der Authorität auf dem Gebiet, Rabbi Dov Landau aus Bnei Brak (bei Tel Aviv), sowie dem polnischen Oberrabbiner Michael Schudrich. 


 Die frisch ernannten polnischen Kaschrutexperten


17 neue polnische Maschgichim werden ab sofort die Trennung zwischen Milch – und Fleischspeisen überwachen. Auch wird die Essenszubereitung für den Schabbat kontrolliert und zum anstehenden Pessach (Passover) gibt es ebenso jede Menge zu tun. 

Nicht nur, dass das polnische Judentum einen kleinen Aufschwung erlebt; Tausende jüdische Touristen aus aller Welt fahren in jedem Jahr nach Polen, um die Städte und Gräber ihrer Vorfahren zu besuchen. Und auf ihren Reisen legt eine hohe Anzahl Wert auf koscheres Essen. 

Link:

Hechscher - Koscherzertifikate

Die haredische Welt "Parashat Mishpatim"


Eine Menge chassidische Hochzeiten in der ausklingenden Woche: Toldot Aharon, Satmar, Vishnitz, Sadigura ...

Armut unterliegt einem Zyklus

B”H 

Der Talmud Traktat Schabbat 151 lehrt, dass Armut einem gewissen Zyklus unterliegt. Bedeutet, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben jeden Menschen trifft. 

Der Vilna Galon, Rabbi Shlomo Zalman Kremer (1720 – 1797) kommentiert dazu, dass “Zedakah – Spenden” immer in zwei Richtungen gehen. Der Gebende kann zu einem gewissen Zeitpunkt im Leben ebenso zum Empfänger werden. 

Und daran sollten wir immer denken: Dass jeder von uns einmal arm sein kann.

"Unkoschere" Nahrungsmittel auf dem Jerusalem Machane Yehudah Markt


Photo: Miriam Woelke
B"H

Mindestens zwei oder drei solcher Verkaufsstände werdet Ihr auf dem Jerusalemer Machane Yehudah Markt finden. Stände, die vorwiegend Salate, Fisch, Oliven und Käse anbieten. Alles abgepackt in kleine Plastikbehälter.

Normalerweise erwarten Juden aus Jerusalem sowie aus aller Welt, dass nur koschere Waren auf dem Machane Yehudah zu finden sind. Schliesslich ist man in Jerusalem und nicht auf dem Carmel Markt zu Tel Aviv, wo auch Schweinefleisch und Shrimps zu haben sind. Trotzdem ist es ratsam, sich selbst auf dem Machane Yehudah genau umzuschauen und auf die jeweiligen Hechscherim (Koscherzertifikate) zu achten. Falls sie denn vorhanden sind.

Bezüglich des oberen Photos: Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass der Stand kein Koscherzertifikat aushängen hat. Sollte das Plakat auf der linken Seite als solches gedeutet werden, so gehört dies zum dem Obststand nebendran, doch nicht zu dem gezeigten Salatstand. Was die Verkäufer am Salatstand jedoch tun ist, ihre Waren als koscher gemäss "Badatz Edah Charedit" anzupreisen. Teilweise stimmt dies auch, doch ein eigenes Koscherzertifikat der Edah besitzen die Salatstände nicht. Was lediglich getan wird ist, Salate, Käse und Fisch in großen Metallkanistern als Massenware einzukaufen. Der Doseninhalt wird dann in kleine Plastikboxen verteilt und auf diese Weise (in neuer Verpackung) veräußert. Einige der Kanister sind ursprünglich mit dem Koscherzertifikat der “Edah HaCharedit” ausgezeichnet, doch wer kann all das noch bestimmen, wenn die Ware erst einmal in anderen Verpackungen landet ? 


Auf dem Machane Yehudah Markt




Photos: Miriam Woelke

Montag, Februar 13, 2012

Bier zu talmudischer Zeit

B”H

Vor längerer Zeit beschrieb ich einmal anhand des Talmud “Kutach”, eine antike Mahlzeit aus Babylon. Der Talmud Traktat Pesachim 42a lehrt uns aber auch wie in der Antike Bier gebraut worden ist. Da wurde, zum Beispiel, das Standardbier aus einem Gebrau von Datteln hergestellt. Datteln pur und ohne jede Zusätze !

An anderer Stelle lehrt der Talmud, dass ein Cohen (Tempelpriester), welche eine bestimmte Art von Datteln zu sich genommen hatte, nicht seinen Tempeldienst ausüben durfte, denn er galt als betrunken. Daher wissen wir, dass es offenbar eine Dattelart gab, die selbst beim Essen eine Art Rausch hervorrief. 

Die Midianiter hingegen stellten ihr Bier aus Wasser und Gerstenfragmenten her. Die alten Ägypter brauten ihr Bier teils aus Gerste oder Weizen, Salz und Saflor.