Mittwoch, Oktober 19, 2011

Die Toldot Aharon und die fehlende Geschlechtertrennung


Sukkot 5772 / 2011: Keine Geschlechtertrennung in der Mea Shearim Street.

Photo: Miriam Woelke

B"H

Ausgerechnet der “zionistische” Oberste Gerichtshof war es, welcher der chassidischen Gruppe Toldot Aharon an diesem Sukkot die Geschlechtertrennung im ultra – orthodoxen Mea Shearim (Jerusalem) untersagte. Besser gesagt in der Mea Shearim Street sowie im angrenzenden Markt. In all den Jahren zuvor wurde kurz vor dem Beginn der Sukkot – Feiertage ein Metallzaun mit einer Plastikplane umsäumt, in der Mitte der Mea Shearim Street aufgestellt. Männer und Frauen sollten sich im Besuchergedränge an den Feiertagen nicht zu nahe kommen. Verantwortlich für die Trennung waren die extremen Toldot Aharon und nicht alle Gründe gingen nur vom Anstand aus. Mea Shearim ist ebenso geprägt von interner Politik und die Toldot Aharon mischen tüchtig mit.

Das offizielle Verbot der Mechitzah (Geschlechtertrennung) jedoch schreckt niemanden ab und der Sprecher der Toldot Aharon), Rabbi Shmuel Pappenheim, gab in einem Interview an, dass die Gruppe sich wenig um den Obersten Gerichtshof schere und trotz allem einen Anstandszaun um ihre eigene Synagoge ziehe. Solle das Gericht doch machen, was es wolle !

Und wie schon im vergangenen Jahr hatte ich erwartet, dass die Toldot Aharon sowie einige weitere Gruppen aus Platzmangel an den Feiertagen Außenstehenden den Zugang in ihre Synagogen verweigern. Dies betrifft insbesondere die Frauenempore (Ezrat Nashim). Als ich dann jedoch gestern abend offiziell das Plakat in Mea Shearim aushängen sah, war ich doch enttäuscht, denn die Toldot Aharon gehören zu meinen Lieblingsgruppen und ich war unendliche Male bei ihrem chassidischen Tisch als auch bei der Rebbitzen daheim.


Photo: Miriam Woelke


Eines aber muss ich noch loswerden: Ohne all das Trara um die Geschlechtertrennung, den Zaun, die Anstandsbrücke, den privaten Wachdienst und all unsere Umwege um den Zaun, um ans Ziel zu kommen, geht ein Stück Sukkot – Spass verloren. 

Links:

DIALOG

Die Anstandsbrücke

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